„Zum ersten Mal sind wir beide uns 2004 auf einer GGG-Tagung in der Wetterau begegnet. Du hast einen Workshop in Deutsch und ich in Naturwissenschaften geleitet. Da war ich noch an der Carl-Weyprecht-Schule in Bad König und dachte, die Oberzent-Schule muss eine tolle Schule sein!“, berichtet Frau Ruth Leidinger bei der Verabschiedung durch Schulleiter Bernd Siefert.
Frau Leidinger war zum 01.08.2011 an die Oberzent-Schule versetzt worden, für ein Jahr an die Eugen-Bachmann-Schule in Wald-Michelbach abgeordnet und danach mit ganzer Kraft an der Oberzent-Schule.
Als Fortbildnerin für „naturwissenschaftlichen Unterricht in den Jahrgangsstufen 5 und 6“ und als Projektkoordinatorin Mathematik/Naturwissenschaften „Bildungsstandards und kompetenzorientiertes Unterrichten“ war die engagierte Pädagogin neben ihrer Tätigkeit an der Oberzent-Schule aktiv und hat viele Schulen hessenweit in ihrer Entwicklung begleitet.
„Mein Berufsleben habe ich im Februar 1982 begonnen, im Februar 2003 bin ich in den Schuldienst eingetreten und jetzt endet mein Berufsleben wiederum im Februar. Die Zeit an der Oberzent-Schule war eine gute Zeit: Ich habe interessante Menschen kennengelernt und viel positiven Input von den Schülern erfahren. Euch wünsche ich bald wieder Normalität und die persönliche Begegnung. Eine gute Zeit und bleibt gesund.“
Die Schulgemeinde wünscht der frischgebackenen Pensionärin alles Gute.
Die Oberzent-Schule wird in Zukunft einen neuen Kurs im MINT-Bereich mit Schwerpunkt Robotik anbieten. Die Abkürzung MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Die Schülerinnen und Schüler werden mit acht neuen LEGO® Education SPIKE™ Prime-Sets bestens auf die Digitalisierung vorbereitet, indem sie gemeinsam an Robotermodellen bauen, programmieren und experimentieren werden. Die Oberzent-Schule möchte die Begeisterung an der IT fördern und zugleich den Schülerinnen und Schülern Fähigkeiten vermitteln, die für die Zukunft der digitalen Arbeitswelt unverzichtbar sind, nämlich Selbstständigkeit, Problemlösungskompetenz sowie kritisches und logisches Denken.
„Ich bedanke mich bei unserer Schulleitung für die schnelle Realisierung dieses Projekts und freue mich sehr auf die neue berufliche Herausforderung und die Zusammenarbeit mit den Schülern“, betont Deutsch- und Physiklehrer Erdoğan Suna, der den LEGO® Robotik-Kurs an der Oberzent-Schule einführen wird.
Die Oberzent-Schule in Beerfelden reagiert auf die Herausforderungen durch Corona mit Transparenz und neuen Ideen.
„Lernen in herausfordernden Zeiten“: So beschreibt Oberzent-Schulleiter Bernd Siefert die aktuelle Situation. Projektwoche, Schnupper- und Pädagogischer Tag: Nichts ist so, wie es in den vergangenen Jahren war. Das erfordert viel Kreativität, aber auch die Mitwirkung aller Beteiligten.
Normalerweise, erläutert er, „würden wir jetzt eine Projektwoche durchführen und die Ergebnisse beim Schnuppertag präsentieren“. Aber eben halt nur normalerweise. Aktuell wäre es auch die Zeit, in der die Grundschüler der vierten Klassen aus ganz Oberzent in die gleichnamige Schule hineinschnuppern. Mit Stufenleiterin Heidi Domack stünde da ein Abtauchen im schuleigenen Schwimmbad und eine anschließende Stärkung in der Lehrküche an.
Entfallen wird Corona-bedingt auch die Infoveranstaltung, bei der sonst die Eltern einen ersten Eindruck vom zukünftigen Lernort ihrer Kinder gewinnen. Stattdessen wird Heidi Domack alle Grundschulen besuchen und eine Mappe für Viertklässler vorbeibringen. Darin befinden sich Schul-Flyer und Broschüre sowie ein Stick mit dem Imagefilm. „Wir gehen auf die Grundschulen zu, wir bleiben in Kontakt“, verspricht Siefert. „Wir stehen für persönliche Anfragen zur Verfügung.“
Die Oberzent-Schule hat auch in der Krise die Schüler und das Lernen im Fokus, erklärt er. Zur Umsetzung des Erziehungs- und Bildungsauftrags brauchen Schulen Planungssicherheit und Kontinuität, fordert Siefert. Kurzfristig getroffene und mitgeteilte politische Entscheidungen „machen es uns in herausfordernden Zeiten nicht einfach, besonnen und verantwortungsbewusst zu agieren“, bedauert er. Dadurch ist es schwierig, für alle am Bildungsprozess Beteiligten zufriedenstellende Lösungen zu finden und umzusetzen.
Der Schulleiter macht jedoch klar: „Wir versuchen transparent zu agieren.“ Nach bewährtem Muster werden Informationen veröffentlicht. Es gibt einen engen Kontakt zur Schülervertretung. Er weist auf die große Verantwortung hin: „Die Eltern haben uns ihr wichtigstes Gut anvertraut: ihre Kinder.“ Sorgen, Ängste, Bedenken, Anregungen der Erziehungsberechtigten werden ernstgenommen.
„Mehrfach wöchentlich telefoniere ich mit dem Schulelternbeiratsvorsitzenden Jochen Klug“, nennt Siefert ein Beispiel. Die Klassenlehrer pflegen engen Austausch mit den jeweiligen Eltern. Schulsprecherin Marlene Ulrich bestätigt: „Die Oberzent-Schule ist ein Ort, an dem wir Schüler gesehen werden. An dem wir uns ausprobieren können und ein Stück erwachsen werden.“
Die Oberzent-Schule versteht sich als Lern- und Lebensraum, „in dem die individuelle und ganzheitliche Entwicklung der Schüler gefördert wird“, verweist Schulleiter Bernd Siefert auf das Leitbild. Man richtet den Blick auf die vielfältigen Begabungen der Jugendlichen. In der Schulgemeinde begegnet man sich mit Respekt, Wertschätzung und Empathie.
„Digitalisierung – Quo vadis Oberzent-Schule?“ lautet der Titel des pädagogischen Tags. Schon einmal, 1999, unter der Leitung von Bruno Stracke und Johanna Käpernick-Krämer, wählte man diesen Begriff. „Auch damals wurden Weichen gestellt“, erinnert sich Siefert. Mit Jannik Krejca und Peter Seeh sind dieses Mal zwei IT-Experten von der Hochschule Darmstadt dabei, die in handlungsorientierten Workshops das Kollegium fortbilden – natürlich digital.
Der pädagogische Tag soll einen persönlichen Mehrwert, Wissenszuwachs und etwas „Greifbares“ vereinen, betont der stellvertretende Schulleiter Marcel Fischer. Da man sich momentan intensiv mit der Beschulung mittels Moodle vertraut macht, werden dazu Workshops und eine Fragestunde stattfinden. Die Lernplattform wird von Schülern und Lehrkräften nicht nur für den Distanzunterricht rege genutzt, sie dient auch dem persönlichen Austausch, weiß er.
Trotz der widrigen und sich ständig ändernden Umstände „sind wir an der Oberzent-Schule sehr engagiert, offen für die neuen Herausforderungen der Digitalisierung und haben stets bei unserem Handeln und Entscheidungen das Wohl und die Weiterentwicklung unserer Schüler im Blick“, sagt Fischer. Seine Abordnung ans Kultusministerium ist seit Ende Januar beendet, womit der Pädagoge nun in Vollzeit an der Oberzent-Schule präsent ist.
Siefert greift in diesem Zusammenhang auf ein Zitat des Neurobiologen Gerald Hüther zurück. Der ging 2011 auf das ein, was Kinder brauchen: nämlich Orientierungshilfen, um sich im heutigen Wirrwarr von Anforderungen, Angeboten und Erwartungen zurechtzufinden. Hüther versteht darunter „äußere Vorbilder und innere Leitbilder, die ihnen Halt bieten und an denen sie ihre Entscheidungen ausrichten“.
Das Wichtigste in der aktuellen Situation ist, „dass wir für alle Kinder da sind, ihre Ängste und Sorgen wahrnehmen und ihnen Chancen eröffnen“, hebt Siefert hervor. Er erinnert an die „Kurzschuljahre“ der älteren Semester und fügt schmunzelnd an: „Wer möchte bestreiten, dass aus ihnen etwas geworden ist.“
Die Schüler werden gestärkt aus der Krise herauskommen, meint der Schulleiter. Bestimmt konnte an einigen Stellen durchs Distanzlernen inhaltlich nicht die übliche Tiefe erreicht werden, denkt er, „aber ich bin sicher, dass Selbstständigkeit, Selbstverantwortung und das Lernen lernen individuell geschult wurden und werden“.
Trotz aller aktueller Einschränkungen: In den Abschlussklassen ist die Anschlussfähigkeit für weiterführende Schulen und Ausbildung gewährleistet, versichert Siefert. Trotzdem sehnen sich alle danach, wieder zusammen in der Oberzent-Schule vor Ort zu lernen und das Schulleben zu genießen.
Mein Name ist Silvia Engert und zum zweiten Halbjahr werde ich das Kollegium an der Oberzent-Schule in den Fächern Englisch, Deutsch und Ethik unterstützen.
Aufgewachsen bin ich an der Bergstraße und habe nach dem Abitur Anglistik und Germanistik in Heidelberg studiert. Während meines Lehramtstudiums durfte ich ein Jahr lang als Assistant Teacher in Südengland das Fach Deutsch unterrichten – eine wunderbare Erfahrung. Das Referendariat habe ich in Oberschwaben gemacht, bin aber im Anschluss in die Heimat zurückgekehrt, um am Löwenrot-Gymnasium in St. Leon-Rot anzufangen. Dort habe ich über 10 Jahre lang in allen Klassen unterrichtet.
Bedingt durch den Umzug nach Abtsteinach, das Heimatdorf meines Mannes, und unsere beiden kleinen Kinder (2 und 4 Jahre alt) habe ich mich nach einer neuen Schule in Hessen umgesehen. Glücklicherweise bin ich an der Oberzent-Schule fündig geworden. Nach zwei Jahren Elternzeit kehre ich nun ins Berufsleben zurück und freue mich sehr auf die Arbeit mit meinen neuen Schülern und Kollegen.
Die aktuelle Situation stellt mich hierbei, wie uns alle, vor einige Herausforderungen, die jede Menge ungeahnte Flexibilität erfordern. Trotz dessen oder gerade deshalb bin ich unheimlich gespannt auf das, was uns in den kommenden Monaten noch erwartet - zwischen Homeschooling, Distanzlernen und Wechselunterricht. Ich möchte gemeinsam mit meinen Schülern diesen Weg beschreiten und denke, dass wir sicherlich nicht nur das Beste daraus machen, sondern auch daran wachsen werden.
Silvia Engert
Zum 31.01.2021 endet die Abordnung mit halber Stelle ans Hessische Kultusministerium. Herr Fischer ist nun voll und ganz Stellvertretender Schulleiter der Oberzent-Schule!
Am 01.02.2021 wurde Frau Stefanie Reuß zur Beamtin auf Lebenszeit ernannt.
Herzlichen Glückwunsch!